Kirche Woltersdorf

Im Amtsblatt vom 1. Mai 2005 haben wir über die Geschichte der Dorf-
kirche in Woltersdorf ausführlich berichtet und die ersten Schritte zur Sanie-
rung beschrieben.
Wenn man heute die Kirche betritt, kann man nicht glauben, dass diese
Kirche im Jahre 1971 von kirchlichen und staatlichen Stellen zum Abriss
freigegeben wurde.
Doch die Kirchenältesten und die Woltersdorfer Bürger verhinderten einen
Abriss, weil sie die Hoffnung hatten, das Bauwerk irgendwann sanieren zu
können und so als kulturellen Mittelpunkt für den Ort zu erhalten. Die Kir-
che war seit 1963 baupolizeilich gesperrt.
Viele Woltersdorfer  haben  in  den  Folgejahren  das  Bauwerk  mit  Mitteln,
welche in der DDR zur Verfügung standen zum großen Teil mit erstaunli-
chem  Erfolg,  allerdings  nicht  immer  denkmalgerecht  saniert.  Das  wurde
klar, als die Kirche im Jahre 2000 auf Antrag des Brandenburgischen Landes-
amtes für Denkmalpflege durch die untere Denkmalschutzbehörde des Land-
kreises Potsdam-Mittelmark in das Verzeichnis der Denkmale des Landkrei-
ses Potsdam-Mittelmark eingetragen wurde.
Sofort bemühte sich die Pfarrerin Frau Christiane Beutel in Zusammenarbeit
mit dem Architekturbüro Fleege und Oeser um die Feststellung der Mängel
am Denkmal und die Kosten, die zu deren Beseitigung entstehen würden.
Um zu einem Anfang zu kommen und dabei alle Kräfte des Dorfes zu bün-
deln, wurde im Jahre 2004 der Förderverein Dorfkirche Woltersdorf gegrün-
det. Für den Verein standen folgende Mitglieder: Frau Christiane Beutel,
Frau  Roswitha  Koch,  Frau  Marianne  Karnstedt,  Frau  Irmgard  Neuhäuser,
Frau Angelika Nehmer, Frau Kerstin Peijan-Wolter, Frau Heide Pohlmann,
Herr Mario Kinnemann, Herr Horst Neuhäuser, Herr Roland Roder, Herr Hel-
mut Scheer, Herr Norbert Wenke und Herr Hartmut Wolter.
Die evangelische Kirchengemeinde, vertreten durch die Pfarrerin Frau Beu-
tel stellte Förderanträge und der Verein begann mit der Einwerbung von
Die Dorfkirche in Woltersdorf wurde am 1. Oktober feierlich wieder
in  Gebrauch genommen – der Förderverein Dorfkirche Woltersdorf bedankt sich
Spenden, dazu gehörten auch Straßensammlungen im Ort und der Verein
erhielt auch einen Gewinnanteil vom Dorffest. Es gab Großspender, wie die
Rudolf-August-Oetker Stiftung, die Mittelbrandenburgische Sparkasse und
den Förderkreis Alte Kirchen Berlin-Brandenburg sowie viele Spender, die
alle aufzuführen, den Rahmen dieser Berichterstattung sprengen würde.
So wurde bis zum Jahre 2007 mit eingeworbenen Mitteln durch den Verein,
kirchlichen Mitteln und Fördermitteln das gesamte Dachtragwerk, einschließ-
lich der Holzbalkendecke saniert. Die Dacheindeckung des Kirchenschiffes
wurde in Biberschwänzen realisiert und die Kupferblecheindeckung des Turms
wurde repariert. Gleichzeitig wurde der gesamte Außenputz überarbeitet
und die Fassade erhielt auf der Grundlage einer restauratorischen Untersu-
chung einen neuen Anstrich. Die Fundamente erhielten eine vertikale Ab-
dichtung.
Damit war die bauliche Hülle komplett denkmalgerecht instandgesetzt
Bis hierhin waren aber auch die kirchlichen Eigenmittel erschöpft und der
Spendenfluss für den Verein verflachte.
Da stand aber noch der Aufwand für die Arbeiten im Inneren des Gebäu-
des. Die Hartfaserplatten der Decke waren durch Rohrputz zu ersetzen. De-
cke und Wände waren farblich nach restauratorischem Gutachten zu fas-
sen. In der Apsis war die Ursprungsgestaltung des Malers Brockmüller, der
auch das zu restaurierende Altargemäde geschaffen hat, wiederherzustellen.
Die Abtrennung der Winterkirche war durch eine neupositionierte Stahl-
Glas-Konstruktion zu ersetzen. Die Holzteile, wie Kanzel und Empore waren
in  ihrem  Ursprung  wieder  freizulegen  und  zu  überarbeiten.  Die  Elektro-
installation  einschließlich Ausstattung  mit  Leuchten  war  komplett  zu  er-
neuern. Für den Turmraum war eine Miniküche einschließlich aller Ver- und
Entsorgungsleitungen zu installieren. Die komplette Restaurierung der Or-
gel stand bevor. Der Fußboden im Turmraum und in der Winterkirche war zu
überarbeiten und die Fliesen im Kirchenraum zu reinigen.
Die Kalkulation der Kosten ergab, dass der Verein durch Spendeneinwerbung
und  die  Kirche  mit  ihren  Eigenmitteln  viele,  viele  Jahre  zur  Realisierung
benötigt hätten.
Also stellte der Verein einen Antrag auf die Gewährung von Fördermitteln.
Schnell war klar, dass der Eigenanteil mit 70% und die erforderliche Vorfi-
nanzierung durch den Verein nicht zu realisieren waren.
In Abstimmungen mit dem Landtagsabgeordneten Andreas Kuhnert, den
Fördermittelgebern, der Gemeine Bensdorf, vertreten durch den ehrenamt-
lichen Bürgermeister Herrn Udo Krüger, dem Amt Wusterwitz, vertreten durch
die Amtsdirektorin Frau Gudrun Liebener und der evangelischen Kirchenge-
meinde,  vertreten  durch  die  Pfarrerin  Frau  Christiane  Beutel,  sowie  dem
Förderverein wurde die einmalige Chance erkannt, die Arbeiten in der Kir-
che so zu gestalten, dass Probleme der Gemeinde und der Kirche gelöst
werden können.
Zwischen Gemeinde und Kirche wurde ein Konzept zur Nutzung der Kirche
in Woltersdorf erarbeitet.
Eine  Nutzungsvereinbarung  zwischen  der  Gemeinde  Bensdorf,  dem Amt
Wusterwitz,  der  Kirchengemeinde  und  der  Evangelischen  Kirche  Berlin-
Brandenburg-schlesische Oberlausitz legt die Rechte und Pflichten der Part-
ner bei der gemeinsamen Nutzung der Kirche fest. Dieser Vertrag verbes-
sert für die Menschen in Bensdorf die Chancen auf ein gemeinschaftliches
Leben. So war es sinnvoll, dass die Gemeinde Bensdorf Antragsteller für
den Förderantrag wurde. Damit war ein wichtiger Schritt getan. Das Ergeb-
nis der Arbeiten, welche durch das Architekturbüro Fleege und Oeser und
das Amt Wusterwitz als Projektbegleiter betreut wurden, kann sich sehen
lassen.
Die Wiederinbetriebnahme der Kirche am 1 .Oktober stellte für die Kirchen-
gemeinde, aber auch für die Gemeinde Bensdorf eine wichtige Etappe im
gesellschaftlichen Zusammenleben dar.
Der Förderverein Woltersdorf bedankt sich bei allen, die zum Gelingen des
Gesamtwerkes beigetragen haben. Die Ehrentafel im Turmraum der Kirche
nennt in alphabetischer Reihenfolge diejenigen, die aus der Sicht des Verei-
nes auch späteren Generationen erkennbar sein sollen.


Förderverein Dorfkirche Woltersdorf

Woltersdorf im Oktober 2011

 

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Landkreis Potsdam-Mittelmark

Kontakt

Dorfstr.
14789 Bensdorf OT Woltersdorf